Theaterpädagogik
Heute wollte ich dann endlich meinen theaterpädagogischen Workshop starten. Dazu wurde mir eine Musik-Klasse zugeteilt, von denen alle gerade "Stage Performance" Unterricht hatten. Am Abend vorher hatte ich Mihr ein langes Programm mit vielen unterschiedlichen Übungen überlegt.
Als Steffi und ich dann schließlich den Raum betraten, war ich ein wenig enttäuscht. Der Lehrer war bereits zugange mit den Schülern Aufwärmübungen zu machen, die denen, die ich vorbereitet hatte stark ähnelten - dabei dachte ich, den Chinesen etwas gänzlich Neues zu zeigen! Immerhin empfand ich der anderen Schauspielunterricht, den wir am Vortag besuchten äußerst läppisch. Dieser Lehrer jedoch schien tatsächlich besseres Know-How zu besitzen.
Ich wollte mich davon nicht einschüchtern lassen und begann mein Programm mit der Ankündigung, dass die Schüler einige der Übungen vielleicht kennen könnten, sie trotzdem mitmachen sollten.
Wir gingen gemeinsam in den großen Musiksaal, bei dem wir erst einmal die Stühle zur Seite schaffen mussten, um uns im Kreis aufzustellen. Anti-Hierarchische Raumformationen sind in China übrigens (wie zu erwarten) nicht sehr weit verbreitet. Meistens erwartet man von der Person, die das sagen hat (in diesem Fall ich), sie würde sich vor die anderen stellen.
Wir begannen dann zunächst mit Aufwärmübungen wie Raumlaufen zu bestimmten Anweisungen (stellt euch vor, ihr seid Zombies oder ihr habt gerade im Lotto gewonnen) und Klatschspielchen. Die Instruktionen erklärte ich meistens laut und deutlich in Englisch, um sie von Vale, einer Englischstudentin, ins Chinesische übersetzen zu lassen.
Ich war froh, das auch der eigentliche Lehrer selbst an den Übungen teilnahm. Die anderen Studenten scheinen ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm zu pflegen (das hatten wir in dieser Form noch nicht in China erlebt), was vielleicht auch daran lag, dass er nur wenige Jahre älter schien als seine Schützlinge.
Leider war ich enttäuscht, dass die Studenten (diesmal wieder so 20-21 Jahre alt) sich bei der Bewältigung der Aufgaben ziemlich unreif verhielten. Anstatt, wie ich etliche Male anwies, sich z.B. beim Raumlaufen nur auf sich selbst zu konzentrieren gab es ständig Gekicher und Gerede. Auch bei der Blindenführung, bei der paarweise eine Person die Augen schließen musste, um von der anderen geführt zu werden - normalerweise eine entspannende meditative Übung - brach großes Gelächter aus. Deswegen unterbrach ich die Übung mit einer ernsten Ansprache, dass sie doch alle gute Musiker werden wollen und daher auch solche Aufgaben ernst nehmen sollten, damit sie auch auf der Bühne eine gute Figur machen. Anschließend ging es deutlich besser voran.
Um den Bogen zu dem Oberbegriff "Stage Performance" zurückzuspannen, ließ ich am Schluss einen kleinen Chinesen ein "Theaterstück" spielen. Seine Aufgabe war es (wie das Publikum zunächst nicht wissen durfte), sich einfach auf einen Stuhl vor die anderen zu setzen und dort einige Minuten zu verharren. Anschließend reflektierten wir diese Übung im Bezug darauf, was das Publikum wahrgenommen hatte, und wie sich der Schauspieler fühlte.
Erstaunlicherweise waren es bei dieser Gruppe zum ersten Mal eher die Jungs, die sich bei Fragen zu Wort meldeten, während ihr gegenteiliges Geschlecht sich eher zurückhielt.
Als Abrundung des Abends ließ ich noch das Improvisationsspiel "Zirkus" spielen, bei dem ein erster Spieler als Zirkusnummer angekündigt wird (zum Beispiel als Akrobat, Schlangenbeschwörer, oder Elefant), die er vor den anderen Nachstellen soll, um im Anschluss an seine Darbietung die nächste Nummer spontan anzukündigen, die sein nachfolgender Spieler augenblicklich ebenfalls umsetzen muss.
Als Steffi und ich dann schließlich den Raum betraten, war ich ein wenig enttäuscht. Der Lehrer war bereits zugange mit den Schülern Aufwärmübungen zu machen, die denen, die ich vorbereitet hatte stark ähnelten - dabei dachte ich, den Chinesen etwas gänzlich Neues zu zeigen! Immerhin empfand ich der anderen Schauspielunterricht, den wir am Vortag besuchten äußerst läppisch. Dieser Lehrer jedoch schien tatsächlich besseres Know-How zu besitzen.
Ich wollte mich davon nicht einschüchtern lassen und begann mein Programm mit der Ankündigung, dass die Schüler einige der Übungen vielleicht kennen könnten, sie trotzdem mitmachen sollten.
Wir gingen gemeinsam in den großen Musiksaal, bei dem wir erst einmal die Stühle zur Seite schaffen mussten, um uns im Kreis aufzustellen. Anti-Hierarchische Raumformationen sind in China übrigens (wie zu erwarten) nicht sehr weit verbreitet. Meistens erwartet man von der Person, die das sagen hat (in diesem Fall ich), sie würde sich vor die anderen stellen.
Wir begannen dann zunächst mit Aufwärmübungen wie Raumlaufen zu bestimmten Anweisungen (stellt euch vor, ihr seid Zombies oder ihr habt gerade im Lotto gewonnen) und Klatschspielchen. Die Instruktionen erklärte ich meistens laut und deutlich in Englisch, um sie von Vale, einer Englischstudentin, ins Chinesische übersetzen zu lassen.
Ich war froh, das auch der eigentliche Lehrer selbst an den Übungen teilnahm. Die anderen Studenten scheinen ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm zu pflegen (das hatten wir in dieser Form noch nicht in China erlebt), was vielleicht auch daran lag, dass er nur wenige Jahre älter schien als seine Schützlinge.
Leider war ich enttäuscht, dass die Studenten (diesmal wieder so 20-21 Jahre alt) sich bei der Bewältigung der Aufgaben ziemlich unreif verhielten. Anstatt, wie ich etliche Male anwies, sich z.B. beim Raumlaufen nur auf sich selbst zu konzentrieren gab es ständig Gekicher und Gerede. Auch bei der Blindenführung, bei der paarweise eine Person die Augen schließen musste, um von der anderen geführt zu werden - normalerweise eine entspannende meditative Übung - brach großes Gelächter aus. Deswegen unterbrach ich die Übung mit einer ernsten Ansprache, dass sie doch alle gute Musiker werden wollen und daher auch solche Aufgaben ernst nehmen sollten, damit sie auch auf der Bühne eine gute Figur machen. Anschließend ging es deutlich besser voran.
Um den Bogen zu dem Oberbegriff "Stage Performance" zurückzuspannen, ließ ich am Schluss einen kleinen Chinesen ein "Theaterstück" spielen. Seine Aufgabe war es (wie das Publikum zunächst nicht wissen durfte), sich einfach auf einen Stuhl vor die anderen zu setzen und dort einige Minuten zu verharren. Anschließend reflektierten wir diese Übung im Bezug darauf, was das Publikum wahrgenommen hatte, und wie sich der Schauspieler fühlte.
Erstaunlicherweise waren es bei dieser Gruppe zum ersten Mal eher die Jungs, die sich bei Fragen zu Wort meldeten, während ihr gegenteiliges Geschlecht sich eher zurückhielt.
Als Abrundung des Abends ließ ich noch das Improvisationsspiel "Zirkus" spielen, bei dem ein erster Spieler als Zirkusnummer angekündigt wird (zum Beispiel als Akrobat, Schlangenbeschwörer, oder Elefant), die er vor den anderen Nachstellen soll, um im Anschluss an seine Darbietung die nächste Nummer spontan anzukündigen, die sein nachfolgender Spieler augenblicklich ebenfalls umsetzen muss.
Itaju - 18. Mär, 21:25