Zwischen Elan und Ernüchterung
So lassen sich für mich die Praktikumstage beschreiben. Hochmotiviert, mit vielen Ideen, was man machen könnte und immer wieder ausgebremst durch chaotische Organisation und falsch laufende Kommunikation.
Wir hatten geplant, Workshops anzubieten, Niklas als Musiker schwebte Jazz vor, vielleicht sogar mit einer kleinen Band, sowohl in mehrmaligen Treffen pro Woche, als auch in Intensivworkshops am Wochenende. Da ich ja mit Musik nicht so viel am Hut habe, außer vor mich hinzuträllern, hatte ich überlegt, einen Filmworkshop anzubieten (mit filmwissenschaftlichem Input für den Anfang, über das Ideensammeln, Drehbuchschreiben, Konzeptionieren, Drehen bis zum Schneiden). Alles zusammen würde sich am Ende des Praktikums gut zu einem bunten chinesisch-deutschen Abend zusammenfügen lassen. Soweit die Theorie. Die Praxis ist wie folgt:
„Wir können den Schülern nicht einfach frei geben, wir haben viel regulären Stoff der im Lehrplan steht.“ Am nächsten Tag wollen wir uns den Ablauf des Unterrichts ansehen, um das chinesische Bildungssystem ein Stückchen mehr zu verstehen, plötzlich kommt jemand rein und sagt „Die Stunde fällt aus, ihr könnt unterrichten, macht mal was“. Ohne Vorbereitung kommt man dann natürlich nicht so weit, wie man eigentlich könnte.
Mein geplanter Filmworkshop, muss mit den angedachten Studierenden, die am Montag bei der Besprechung waren, ausfallen, weil es Seniors im vierten Jahr sind, die durch die Bank weg schon arbeiten und meist wieder in ihrer Heimatstadt wohnen. Das bekommt man aber auch erst zufällig im Nachhinein und über Dritte mit. Es ist wirklich anstrengend, weil der Informationsfluss nicht richtig läuft.
Auch die Info, an gleich drei Universitäten zu sein, Teacher's College, Anhui Universität und Anqing-Universität (was nochmal einen Stadtwechsel heißt) erreichte uns recht spät, nämlich als wir bereits am Teacher's College angefangen hatten. Häppchenweise ist die angedachte kontinuierliche Arbeit natürlich nicht zu bewerkstelligen. Wir konnten das nun immerhin so regeln, dass wir die kommende Woche noch am Teacher's College bleiben (eine Woche verlängert), dann zwei Wochen an der Anhui Universität sind (auch in Hefei) und dann für eine Woche kompakt nach Anqing fahren, etwa 150km südlich von Hefei, aber immer noch in der Provinz Anhui.
Niklas hat ein paar Studierende gefunden, denen er fast täglich Jazzunterricht am Piano gibt. Mit dem Chor haben wir die Aussprache von „Guten Abend, gut Nacht“ auf ein recht gutes Niveau gehoben, ich bin gespannt auf die Aufnahme. Ein Beigeschmack bleibt doch: Wir bleiben einfach weit hinter den Möglichkeiten zurück, und das ist wirklich schade.
Wir machen weiter so gut wie es geht, vielleicht ja auch mal bald mit guten Neuigkeiten, wenn ich die zweite Klasse motivieren kann, ihre wenige Freizeit in zusätzliche Arbeit zu stecken :-) Ich gebe die Hoffnung jedenfalls noch lange nicht auf, dass wir noch etwas aufführungsreifes in Hefei auf die Bühne bringen können.
Wir hatten geplant, Workshops anzubieten, Niklas als Musiker schwebte Jazz vor, vielleicht sogar mit einer kleinen Band, sowohl in mehrmaligen Treffen pro Woche, als auch in Intensivworkshops am Wochenende. Da ich ja mit Musik nicht so viel am Hut habe, außer vor mich hinzuträllern, hatte ich überlegt, einen Filmworkshop anzubieten (mit filmwissenschaftlichem Input für den Anfang, über das Ideensammeln, Drehbuchschreiben, Konzeptionieren, Drehen bis zum Schneiden). Alles zusammen würde sich am Ende des Praktikums gut zu einem bunten chinesisch-deutschen Abend zusammenfügen lassen. Soweit die Theorie. Die Praxis ist wie folgt:
„Wir können den Schülern nicht einfach frei geben, wir haben viel regulären Stoff der im Lehrplan steht.“ Am nächsten Tag wollen wir uns den Ablauf des Unterrichts ansehen, um das chinesische Bildungssystem ein Stückchen mehr zu verstehen, plötzlich kommt jemand rein und sagt „Die Stunde fällt aus, ihr könnt unterrichten, macht mal was“. Ohne Vorbereitung kommt man dann natürlich nicht so weit, wie man eigentlich könnte.
Mein geplanter Filmworkshop, muss mit den angedachten Studierenden, die am Montag bei der Besprechung waren, ausfallen, weil es Seniors im vierten Jahr sind, die durch die Bank weg schon arbeiten und meist wieder in ihrer Heimatstadt wohnen. Das bekommt man aber auch erst zufällig im Nachhinein und über Dritte mit. Es ist wirklich anstrengend, weil der Informationsfluss nicht richtig läuft.
Auch die Info, an gleich drei Universitäten zu sein, Teacher's College, Anhui Universität und Anqing-Universität (was nochmal einen Stadtwechsel heißt) erreichte uns recht spät, nämlich als wir bereits am Teacher's College angefangen hatten. Häppchenweise ist die angedachte kontinuierliche Arbeit natürlich nicht zu bewerkstelligen. Wir konnten das nun immerhin so regeln, dass wir die kommende Woche noch am Teacher's College bleiben (eine Woche verlängert), dann zwei Wochen an der Anhui Universität sind (auch in Hefei) und dann für eine Woche kompakt nach Anqing fahren, etwa 150km südlich von Hefei, aber immer noch in der Provinz Anhui.
Niklas hat ein paar Studierende gefunden, denen er fast täglich Jazzunterricht am Piano gibt. Mit dem Chor haben wir die Aussprache von „Guten Abend, gut Nacht“ auf ein recht gutes Niveau gehoben, ich bin gespannt auf die Aufnahme. Ein Beigeschmack bleibt doch: Wir bleiben einfach weit hinter den Möglichkeiten zurück, und das ist wirklich schade.
Wir machen weiter so gut wie es geht, vielleicht ja auch mal bald mit guten Neuigkeiten, wenn ich die zweite Klasse motivieren kann, ihre wenige Freizeit in zusätzliche Arbeit zu stecken :-) Ich gebe die Hoffnung jedenfalls noch lange nicht auf, dass wir noch etwas aufführungsreifes in Hefei auf die Bühne bringen können.
Steffi_in_China - 4. Mär, 21:24