Freitag, 12. Februar 2010

Tag 3 - Große Mauer Kompakt

Nun sind wir schon den vierten Tag in China und trotzdem leide ich immer noch unter dem Jetlag. Hatte Mihr nicht vorgestellt, dass ich so schlimm davon abhängig bin. Dabei gehe ich schön brav abends um 22.00-22.30 ins Bett (Leute, die meinen Schlafrhythmus kennen, wissen, wie sonderbar das ist).
Die Chinesen reagieren tatsächlich sonderbar auf uns. Gestern hat mir ein kleines Mädchen ganz niedlich zugewunken. Heute war es ein kleiner Junge, den sei Eltern (auf liebe Weise) dazu gedrängt haben, Steffi und mich mit "Hello, How are you?" zu grüßen. Natürlich wird man von den Souvenirständenbesitzern sofort entlarvt und mit Billigprodukten zugnervt. Ich hasse das. Wirklich.

Dafür wirken die Polizisten und Soldaten richtig freundlich (im Vergleich zu dem, was ich in Deutschland gewohnt bin). Sogar die Wächter vor der verbotenen Stadt standen legèr und entspannt und ließen sich freundlich von den Touristen fotografieren.

Heute haben wir unser Beijing-Pflichtprogramm abgeschlossen. Unser Hostel bot für 230 yuan (23 Euro pro Nase) ein Komplettpaket zur chinesischen Mauer mit Anreise, Frühstück und Mittag an.
Gleich zu Beginn, noch im Bus, überraschte uns unsere Reisleitung, eine junge Chinesin, als sie uns einen ca. 5-10 Minuten langen auswendig gelernten Text über die Mauer auf Englisch runterspulte. Ich habe so das Gefühl, dass das Bildungssystem hier stark aufs auswendig lernen abzielt.

Die chinesische Mauer war tatsächlich um einiges imposanter, als ich sie mir vorgestellt habe. Die Architektur selbst ist zwar ziemlich unspektakulär, aber durch die Länge, den an manchen stellen äußerst steilen Bauwinkel und die Tatsache, dass man noch viele, viele Kilometer in der ferne Teile der "Steinschlange" sehen kann, macht das ganze zu einem ziemlich epischen Erlebnis. Man muss übrigens schon eine Menge Ausdauer mitbringen, um die ganzen Stufen zu erklinmmen.

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Ich merke leider jetzt schon einen leichten Anflug von unbewusstem Rassismus, den ich leider abstellen würde. Während man westlich aussehenden Menschen freundlich grüßt oder von diesen gegrüßt wird, ist man bei entgegenkommenden Asiaten immer skeptisch, ob einem nicht wieder ein Snickers oder eine Sozialistenmütze angeboten wird.

Unser Hostel ist übrigens sehr, sehr toll. Das einzige was mich stört ist, dass es im Foyer, dem Ort, wo wir an unsere Dosis Internet kommen, ganz schön kalt ist. Morgen, am Neujahrsabend werden wir hier vielleicht mit den Staff gemeinsam feiern.

Tag 2 in Beijing, der „verdammt-durch-das-europäische-Aussehen-erkennt-man-uns-SOFORT-als-Touris“-Tag.

Niklas durchlebt als Vegetarier schwere Zeiten. Nicht nur finden sich in seiner Suppe beim chinesischen Fastfood-Verschnitt „Mr. Lee“ Rindfleischstückchen und kann er sich mit dem Tofu-Gericht erst bei dreimaligem Nachfragen überzeugen kann, dass kein Fleisch enthalten ist. Nein, auf dem Nachtmarkt wird ihm auch noch geräucherter Babyaal am Schaschlikspieß unter die Nase gehalten. Trotz Fleisch-Affinität sind mir die dort ebenfalls angebotenen Seepferdchen, Seesterne, Käfer und Heuschrecken doch eine Spur zu viel. Vielleicht erweckt das meinen Appetit ja in ein paar Wochen.
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Was den Appetit auf China auf jeden Fall geweckt hat, war unser Besuch in der Verbotenen Stadt, dem Kaiserpalast. Da unser Hostel nicht weit vom Platz des himmlischen Friedens entfernt ist, konnten wir einen kurzen Blick auf den Platz erhaschen, bogen dann aber durch die Tore zur Verbotenen Stadt ein und fühlten uns sehr an "Mulan" erinnert :-). Das Gelände ist riesig und trotz spärlicher Vegetation im Winter beeindruckend und toll anzusehen, besonders der „Imperial Garden“ mit zerklüfteten Steinen, Tierbronzen und winterharten Bäumen.
Imperial-Garden

Teilweise sind die Gebäude renoviert, teilweise blättert bei den Pagoden und Thronhallen die Farbe ab, trotzdem kann man sehen, dass sie sehr kunstvoll gearbeitet sind. Wohl auch wegen der Temperaturen (in etwa wie bei uns, nur weniger Schnee) war der Palast nicht mit Touristen überschwemmt. Doch dass Beijing sich zumindest an den Hauptattraktionen auf westliche Touristen einstellt, merkten wir spätestens an einer 4-Sterne-Toilette, die westlichen Maßstäben genügen soll (im Gegensatz zu den sonst üblichen Stehtoiletten mit Loch im Boden).
Star-raited-toilet

We build for China

Zwei Monate Urlaub und Praktikum im Reich der Mitte!

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